Berechnendes Klangerlebnis - Mathematik und Musik
Welche vergleichbaren Therme besitzen Mathematik und Musik und wie können wir diese Naturwissenschaft mit der künstlerischen Form der Musik auf einen Nenner bringen? Bestimmte Rhythmen haben in beiden Bereichen Bestand. Das, was wir als "schön und harmonisch" empfinden, lässt sich mathematisch berechnen, nicht nur in der bildenden Kunst der Malerei hat der "goldene Schnitt" seit Jahrhunderten eine wichtige Bedeutung, auch in der Musik lässt sich anhand bestimmter Reihenfolgen der unterschiedlichen Töne und Pausen und der Beachtung der Klangstärke das Ziel des gewünschten Melodien bilden, also das sinnlichen Klangerlebnisses errechnen. Hierbei gelten die Tonleitern in der Musik als ein Ordnungssystem, welches auch in mathematische Funktionen übertragen werden kann. Bereits in der Antike wurden die Angaben von Tonhöhen über den Begriff des Intervalls beschrieben. Zwischenräume lassen sich wie in der Mathematik ähnlich wie die Raumstruktur anhand von Punkten, Linien und Vektoren, die die Bewegung beschreiben, errechnen.
Eine Tonstruktur, die sich beispielsweise aus der Menge an Tönen und deren Intervallen beziffern lässt, kann dann beispielsweise mit einer anderen vermischt werden, oder in eine andere übertragen, oder ins Gegenteil umgesetzt werden. Als Zentrum wissenschaftlicher Beobachtungen gelten seit der Antike die Astronomie, Geometrie, Arithmetik und die Musik unter dem Begriff Quadrividum als zusammengehörig. Für Pythagoras begründete sich die Himmelsordnung auf die Macht der Zahlen, und als er hierdurch die Verbindung von Mathematik und Musik entdeckte, wurde er zum Begründer mathematischer Analysen von Musikstücken. Die Zusammenfassung zum Quantrividum änderte sich bis zum Mittelalter nicht. Um 1500 wurden in Italien von Carolino harmonische Dur-Moll-Gesetzmäßigkeiten beschreiben und erst im 18. Jahrhundert mit den klassischen Komponisten Haydn, Mozart oder Beethoven aus diesem Zusammenhang genommen und als eigene und selbständige Form der Kunst betrachtet. Bei der mathematischen Analyse von Musik handelte es sich jedoch um keine dogmatischen Lehren, sie können eher als eine Art Weltanschauung betrachtet werden. Bestimmte Tonpaare, die gut zueinander passten, wurden als konstant bezeichnet und besaßen einfache Zahlenverhältnisse. Im Mittelalter stellte man sich Pythagoras als einen mit gefüllten Gläsern experimentierenden Musiktheoretiker vor.
Mathematik und Musik sind jedoch nicht zwangsläufig als zusammengehörig zu betrachten, sie können jedoch eine interessante Ansichten offenbaren.